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Schleierkraut

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Meiner Meinung nach verhält es sich mit dem wundersamen Kraut ähnlich wie mit dem Bolero-Jäckchen.


Beide sind echte Allrounder und sehr vielseitig einsetzbar. Super ausgefallen oder gar exklusiv sind sie nicht wirklich, aber dafür kann frau mit ihnen nix verkehrt machen.


Gestern befestigte ich also besagtes filigrane Gewächs, hübsch zurecht gestutzt und gemixt mit etwas Eukalyptus in einer bräutlichen Frisur. Derweil die Brautmutter auf dem roten Sofa im Atelier saß und der kleinen Hochzeitsgesellschaft vergnügt aus meinem ersten Band vorlas.


Sie wunderte sich über die bunten Geschichten und verschiedenen Themen, die ich dort zum Wohle aller zukünftigen Bräute verarbeitet hatte. Jetzt ist es ja kein Geheimniss, dass das pralle Leben und meine Kundinnen mir die besten Stories und Inspirationen liefern und zack, sind wir schon mitten drin, im nächsten Kapitel.


Nachdem die Brautschwester ebenfalls mit Schleierkraut und Eukalyptus geschmückt war fragten wir uns gemeinsam:


“Warum heißt das Schleierkraut eigentlich Schleierkraut?“


Die Autorin legte das Schleierkraut zur Seite und notierte sich das neue Stichwort. Sicher ist sicher.


Also, das Schleierkraut oder Gypsophila.


Hat es etwas mit einem Brautschleier zu tun? Nein, eher nicht, aber nah dran. Wir finden die zarten, kleinen Puschis gerne in Brautsträußen und festlichen Blumenarrangements oder Dekorationen. Wie bereits berichtet, sind sie ein wirklich fabelhafter Schmuck in bräutlichen Frisuren. Sie welken nicht so schnell, sind leicht und selbst für Nicht-Florist*innen leicht zu stecken. Die kleinen weißen oder cremefarbenen Puschel sind ein Up-Grade für jeden Blumenstrauß oder Brautkopf und tun dies ohne aus der Reihe zu tanzen.


Wusstet ihr, dass Schleierkraut gipshaltige Böden zum wachsen bevorzugt und deshalb lateinisch Gypsophila heißt? Nein? Seht ihr. Wieder was gelernt.


Angeblich wird es als Symbol für Reinheit und Unschuld gerne an Baby-Shower-Parties verschenkt und auch schon mal Schleifkraut genannt. Letzteres erschließt sich mir nicht, spielt aber keine Rolle.


Tja … und es gibt sie ebenfalls künstlich eingefärbt. Das ist super einfach und funktioniert bestens mit Lebensmittelfarbe in der Blumenvase. Wer es bunt mag, kann sich auf diesem Sektor voll austoben.


Ich stelle hiermit fest, dass wir immer noch nicht wissen, warum das Schleierkraut so heißt wie es heißt.

Dafür wurden wir mit neuen Erkenntnissen gesegnet.


Vielleicht wisst ihr es ja?

Xo Andrea



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