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Orakel oder Wurf-Geschoss?


Es gehört zur gelebten Tradition: Zu fortgeschrittener Stunde der Hochzeitsfeier wirft die Braut ihren Braut-Strauß in die ungefähre Richtung versammelter und möglichst unverheirateter Frauen. Wer nicht schnell genug abtaucht oder die Kurve kratzt, läuft Gefahr das blumige Bouquet entweder an den Kopf zu kriegen oder zuzuschauen, wie es, Gott sei Dank, knapp daneben, auf dem Boden landet.


Dieser Wurf ist das große Orakel und besagt der Fängerin, dass die selbige sich auf eine zeitnahe Hochzeit freuen darf. Upps. Tant´Luise hat ihn geschnappt. Welche Freude, so kurz vor ihrem 95. zigsten Geburtstag.


Leute, wenn ihr schon orakelt, dann richtig.


Eine präzise Aussage über die Zukunft, das weiß jedes Kind, wird so nicht funktionieren. Einmal mit Profis, pflegt mein Mann immer zu sagen, wenn er mit halbherzigen und stümperhaften Aktionen konfrontiert wird.


Kaffesatz, Tarot-Karten oder Runen, um nur 3 Möglichkeiten aufzuzeigen, arbeiten auf diesem Gebiet deutlich präziser. Es müssen auch keine Blumen dafür sterben.


Na gut, Floristen wollen auch leben, da habt ihr recht. Schließlich lässt die Braut im Durchschnitt 3 Braut-Sträuße fertigen. Einen zur seligen, persönlichen Erinnerung, einen für das Grab geliebter verstorbener Menschen und den Orakel-Strauß. Vom Blumen-Schmuck der Kirche und der Lokation mal abgesehen.


Ich gebe ja gerne zu, dass ein*e fähig*er Hell-Seher*in nicht so billig ist und weit mehr kostet als ein Blumen-Strauß. Ihr spart da aber an der falschen Stelle. Wollt ihr ein Orakel, wer die Nächste in der Runde ist, oder nicht?


In vielen Kapiteln meines Ratgebers habe ich deutlich, durch die Blume, dringlichst davon abgeraten, Semi-Professionelle oder Amateure an den Start zu schicken. Das bringt euch nicht weiter. Ich weiß, wovon ich hier rede.


Vor sehr vielen Jahren habe ich selber eine Wahr-Sagerin aufgesucht. Ich wollte damals gerne wissen, ob ich meinen sehr gut bezahlten aber zu arbeits-intensiven Job so einfach schmeißen kann und darf. Weil ich zu feige war, eine Entscheidung zu treffen, musste der Profi ran.

Sie erzählte mir eine ganze Reihe unglaublicher Dinge (die allesamt zutrafen) und kam einfach nicht zu Potte. Nachdem ich genug von meiner Zukunft als verheiratete Mutter (OMG) im Grünen in einem Haus mit vielen Fenstern gehört hatte (Lachhaft, wir Workaholics wohnten in der Düsseldorfer City und waren mit Park-Platz suchen dauerbeschäftigt) stellte ich die Frage der Fragen:


“Soll ich, oder soll ich nicht??“


Sie hat den Kaffesatz betrachtet und geknurrt:


„Nä! Nicht guttt! Wennn du sälberr kündigst, kriegste kein Arbeitslosen Geld!“


Na bitte.So geht das. Kurz, knapp und präzise.


Ohne dass Blumen dafür sterben müssen.

XO Andrea




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